Dienstag, 23. Oktober 2018

Wer soll schon bei uns einbrechen?


Sicher wohnen: 

Broschüre zum Einbruchschutz neu aufgelegt



Einbruch Prävention. Das Bild zeigt einen Einbrecher, der versucht, mit einem Schrubendreher ein Fenster zu öffnen.

Heute großer Freudentag: Hanni hat das neue Super-Versteck ihres wichtigsten Schmucks wiederentdeckt. Sie hatte guten Grund gehabt, ihn zu verstecken, denn zweimal im Dreimonats- Abstand wurde letztes Jahr bei uns eingebrochen. Und obwohl wir schon im Goldhochzeits- Alter sind, hat uns das mit neuen Lernvorgängen und Handlungszwängen konfrontiert.

Umgang mit dem Horror-Gefühl

Es ist kein schönes Gefühl, wenn man nach Hause kommt, die Terrassentür weit offensteht und das Haus nach allen Regeln der Kunst durchwühlt ist – Bad, Schlafzimmer und Schreibtische bevorzugt, weil man dort am ehesten Beutegut der Premium-Klasse vermutet, nämlich Schmuck und Bargeld. Jemand ist in unseren Privatbereich, man kann ruhig sagen, unsere Intimsphäre eingedrungen. Das ist nicht nur irgendwie bedrohlich, es ist auch enttäuschend und beleidigend, weil es unsere Arglosigkeit und Naivität verhöhnt.

Wir brauchen keine Vorsorge, wer soll denn bei uns schon einbrechen! Ja, wer denn? Wer waren diese Burschen und wie sind sie überhaupt rein gekommen? Hier empfiehlt sich, was auch bei anderen Problemen oft hilfreich ist: Lerne das Problem näher kennen, und je vertrauter das Problem dir wird, desto eher verliert es Teile zumindest seines irrationalen Schreckens.

Einer kam über das Dach

Zuerst dachten wir: Einbruch durch die Terrassentür. Erst die Polizei, prompt erscheinend nach unserem Anruf, brachte uns auf die Idee, auch mal ins Obergeschoss zu gehen. (Soviel noch zum Thema Naivität.) Dort sahen wir, dass mindestens einer auf der Trennmauer zur Nachbarterrasse – oder mit Hilfe einer „Räuberleiter“ - aufs Dach gelangt sein musste, dort eine rutschige Querung zum Gaubenfenster bewältigt und anschließend noch Technik, Kraft und Nerven gehabt haben musste, sich festzuhalten, ein Fenster aufzuhebeln und somit das zu schaffen, was die Terrassentür verweigert hatte: Zugang ins Haus.

So entstand bei mir erstens ein gewisser sportlicher Respekt für den Vorkletterer und zweitens das Gefühl einer Art Schicksalsgemeinschaft: ich hier drinnen in der Legalität, du draußen im Dunkeln. Wer bist du? Wie bist du dort hingekommen, wo und wie du jetzt lebst? Hat dich eine Bandeeingeschleust und lässt dich jetzt nicht mehr los? Stell dir vor, wir könnten uns mal treffen, strengstens anonym natürlich. Aber das sind halt nur Fantasien, Gedankenspielereien. Hanni hat zuerst auch „alter Spinner“ zu mir gesagt, aber dann gefiel ihr doch die Vorstellung vom schlanken Edelganovenmit dem mediterranen Teint und den schnellen, eleganten Bewegungen oben auf dem Dach.

Schrecken mit Ende: Wo ist der Schmuck?
Die Jungs vom ersten Einbrecher-Team waren die anspruchsvollsten: Vom Schmuck gingen nur die Goldsachen weg, Modeschmuck und Erinnerungsstücke blieben liegen. Um die hat sich dann, drei Monate später, gründlich Team 2 gekümmert. Danach war von den hübschen Korallenketten und Glas-Edelsteinen kein Krümel mehr übrig. Auf Basis ihrer Verlust-Liste, gestützt auf Quittungen, hauptsächlich aber auf Schätzungen erfahrener Händler, Sammler, Versicherungsexperten hatHanni von ihrer Versicherung einen fairen finanziellen Ausgleich erhalten. Aufgestockt wurde er durch eine Trost-Kollekte (!) der Freundinnen. Aus diesem neuen Budget wurden die empfindlichsten Lücken in Hannis Schmuck-Sortiment geschlossen und die neuen Stücke besonders gut versteckt.

Jetzt hätte es eigentlich wieder ruhiger werden müssen bei uns: Nach viel Schreibtisch- und Organisationsarbeit waren die Finanzen geregelt, Fenster und Türen repariert und der Schmuck – ja, der neue Schmuck - Hanni, wie steht’s eigentlich mit deinem Schmuck? Hanni fühlt sich ertappt. Ihr Gesichtsausdruck schwankt zwischen Ärger und Belustigung. „Ich wollte es dir erst erzählen, wenn ich ihn wiederhabe“. Sie hat doch tatsächlich die neuen Schätze so gut verborgen, dass sie sie seit Tagen – allerdings abgelenkt durch ein neues Großprojekt - nicht mehr wiederfindet.

Ich verzichte auf süffisante Anmerkungen, und nach einigen weiteren Such-Tagen ist der ersehnte „Schmuck gefunden“ Jubelruf zu hören. Im Haus geht eben nichts verloren.


Werner Würz/p.ries


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Sicher wohnen:
 
Broschüre zum Einbruchschutz neu aufgelegt





Stark nachgefragte Publikation der Polizei jetzt mit Informationen zum Thema Smart Home – Viele Tipps auch rund um den Tag des Einbruchschutzes
Mit Beginn der dunklen Jahreszeit richtet die Polizeiliche Kriminalprävention ihr Augenmerk wieder verstärkt auf den Einbruchschutz, denn häufig nutzen Diebe die früh einsetzende Dämmerung, um unbemerkt in Häuser und Wohnungen einzusteigen. Rund um den Tag des Einbruchschutzes am 28. Oktober informieren die Polizei und ihre Partner daher bei vielen Veranstaltungen und Aktionen über effektive Sicherungsmaßnahmen. Neu aufgelegt und um das Thema Smart Home erweitert wurde die Broschüre „Sicher wohnen“, die kostenlos bei jeder Polizeidienststelle erhältlich ist. Zudem macht die Polizeiliche Kriminalprävention derzeit mit einem Kinospot auf das Thema aufmerksam.

„Weit über ein Drittel aller Einbrüche scheitern bereits an einer guten Sicherung der Häuser oder Wohnungen“, sagt Einbruchschutzexperte Harald Schmidt, Geschäftsführer der Polizeilichen Kriminalprävention. „Wir empfehlen daher eine mechanische Sicherung aller Fenster und Türen, damit ungebetene Gäste erst gar nicht hineinkommen.“ Die immer mehr eingesetzte Smart-Home-Technologie könne dabei allenfalls als Ergänzung zur mechanischen Sicherung dienen, denn Smart-Home-Lösungen allein stellen kein durchgängiges und damit zuverlässiges Einbruchmelde- bzw. Gefahrenwarnsystem dar. „Aus polizeilicher Sicht ist diese Technik nur zur Anwesenheitssimulation zu empfehlen, das heißt, das System spielt einem äußeren Betrachter beispielsweise durch Rollladen- und Lichtsteuerung ein bewohntes Haus vor“, so der Experte.

Wer das System für mehr Komfort nutzen will, sollte sein Smart Home jedoch ausreichend absichern, um sich vor Sabotage und Angriffen von außen zu schützen. Denn ungeschützte Systeme, ob mit oder ohne Zugang zum Internet, bergen Risiken. Wer in seinem Smart Home neben Komfort- und Energiemanagement auch Einbruchschutz erreichen will, sollte sich vom Fachbetrieb eine geprüfte und zertifizierte Alarmanlage mit Smart-Home-Funktion einbauen lassen. Alle Empfehlungen und Tipps in Sachen Smart Home und Einbruchschutz gibt es in der neu aufgelegten Broschüre „Sicher wohnen“ (vormals „Ungebetene Gäste“), die kostenlos bei den Polizeidienststellen erhältlich ist oder unter www.k-einbruch.de/medienangebot/detail/1-sicher-wohnen/ heruntergeladen werden kann.

Wie leicht sich Diebe Zutritt zu ungesicherten Wohnungen oder Häusern verschaffen können, zeigt die YouTube-Serie „Die Elster. Ein Profi-Einbrecher packt aus“. Die neueste Folge der preisgekrönten Reihe läuft noch bis Mitte November bundesweit im Werbeblock der Kinos. Damit macht die Polizeiliche Kriminalprävention rund um den Tag des Einbruchschutzes am 28. Oktober auf ihre Kampagne K-EINBRUCH aufmerksam und sensibilisiert die Bevölkerung für effektive Sicherungsmaßnahmen. Die dokumentarisch angelegte Serie begleitet den fiktiven Einbrecher „Die Elster“ - gespielt von Schauspieler Peter Trabner - auf seinen chaotischen Streifzügen und vermittelt nebenbei die von der Polizei empfohlenen Verhaltenstipps zum Einbruchschutz. Die Elster-Serie und der neue Kinospot sind auf YouTube zu sehen: http://bit.ly/2bYedNp